Cover: Theorie der Klopf-Klopf-Witze

Klopf-Klopf-Witze (knock-knock jokes)? Wie sind sie konstruiert? Wo kommen sie her? Welche Kommunikationsaufgaben erfüllen sie im Kindergarten, im Büro, in der Uni oder in Sitcoms wie „The Big Bang Theorie“?

Heiter und unterhaltsam im Ton, aber wissenschaftlich in der Absicht präsentieren die Autoren ein bei uns kaum bekanntes Wortspiel-Witzformat mit vielen unterhaltsamen Beispielen, das im englischen Sprachraum Teil des Alltags ist. Sie hoffen, dieses vielseitige heitere Kommunikationsformat auch hier zu etablieren.

Klopf-Klopf-Witze imitieren die Frage- und Antwortsituation an einem Burg- oder Stadttor. Allerdings nutzt der listige Fremde die Situation aus, um den Pförtner mit einer Pointe auf den Arm zu nehmen. Eingeleitet wird das Sprachspiel stereotyp mit „Klopf-Knopf!“ Der Mitspieler muss nun ebenso stereotyp fragen: „Wer’s da?“ Es folgt eine vorbereitete Antwort, die sich dann zu einem Wortspiel ausbauen lässt. Ein Dreijähriger könnte zum Beispiel sagen: „Der Bär!! – „Welcher Bär?“ – „Der Hubschraubär!“ – Ba-dum-tsss!

Für Kinder sind Klopf-Klopf-Witze ideal: Sie lernen spielerisch die Komplexität der Sprache kennen und lernen auf heitere Weise kritisches Denken. Denn die Wortspiele enthüllen die Beziehung zwischen Wörtern und Klängen, Kontext und Bedeutung. Kinder lieben diese Witzform auch, weil sie mit einem simplen „Klopf-Klopf“ jederzeit ein kurzes lustiges Spiel initieren können, bei dem sie uns zum Schmunzeln bringen und lachender Sieger bleiben. Aber auch Intellektuelle lieben diese Witzform, weil sie ein hochkomplexes und selbstreflexives Kommunikationsmittel werden kann.

Die Autoren rekonstruieren die Geschichte dieser Witzform und finden Erstaunliches: Schon die Sumerer und Hethiter kannten Vorformen dieser Gag-Sorte vor Jahrtausenden. Und auch Shakespeare nutzte sie im „Macbeth“ für comic relief. Aber erst ab 1936 vermehrten sich die Klopf-Klopf-Witze im englischsprachigen Raum explosionsartig.

Mit zahlreichen witzigen Beispielen analysiert werden die komplexen sprachlogischen Strukturen dieser paraliterarischen Miniaturen, die die Basis-Struktur eines klassischen griechischen Dramas haben.

Schließlich wird mit Zitaten konkret gezeigt, welche Funktion diese Gagsorte in bekannten Songs, Sitcoms und Hollywood-Filmen hat. Wie Autoren oder Regisseure sie einsetzen. Weniger, um einen Gag zu machen, sondern um dramaturgisch wirksame metakommunikative Effekte zu erzielen.

Im Anhang: eine Sammlung der besten Klopf-Klopf-Witze.

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